Commonsbasierte Peer-Produktion

Grundlage einer Gesellschaft ohne Kapital, Markt und Staat?

Commonsbasierte Produktion einst …

… und heute

… und heute

→ Verschiedene Erscheinungsformen eines Phänomens, für das der US-Rechtsprofessor Yochai Benkler den Begriff commonsbasierte Peer-Produktion geprägt hat.

Beispiele (digitaler) Peer-Produktion

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Merkmale der Peer-Produktion

(1) Peer-Produktion basiert auf Beiträgen (nicht auf Tausch). Peer-Projekte haben ein gemeinsames Ziel, und jede Teilnehmer/in trägt in der einen oder anderen Weise zu diesem Ziel bei.

Menschen tragen etwas zu einem Projekt bei, weil sie wollen, dass es erfolgreich ist, nicht weil sie Geld verdienen wollen – motiviert durch Gebrauchswert, nicht durch Tauschwert.

Aufwand zur Erreichung des gemeinsamen Ziels wird unter denen aufgeteilt, denen das Ziel hinreichend wichtig ist, um dazu beitragen („Aufwandsteilung“).

Merkmale der Peer-Produktion

(2) Peer-Produktion basiert auf freier Kooperation (nicht auf Zwang oder Befehl). Es gibt Strukturen, aber keine Befehlsstrukturen: niemand kann anderen befehlen, etwas zu tun, und niemand ist gezwungen, anderen zu gehorchen.

Strukturen sind wandelbar: Projekt-Teilnehmer/innen können versuchen, Strukturen oder Ausrichtung zu ändern, und notfalls das Projekt forken und ihr eigenes Ding machen.

Merkmale der Peer-Produktion

(3) Peer-Produktion basiert auf Commons (Gemeingütern) und Besitz (nicht auf Eigentum). Commons wie Freie Software oder Offenes Wissen spielen eine wichtige Rolle als Input und/oder Output von Peer-Projekten.

Dinge, die keine Commons sind, sind als Besitz (etwas, das benutzt werden kann) von Bedeutung, nicht als Eigentum (etwas, das verkauft werden kann).

Wie könnte eine commonsbasierte Peer-Ökonomie aussehen?

Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(1) Alle können nach Belieben geben.

Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(2) Etwas von den Commons nehmen kann man nur als Besitz, nicht als Eigentum.

(2) Commons können Besitz, aber kein Eigentum werden

→ Es gibt vielfältige Gründe für produktive Tätigkeit – auch ohne Profit.

Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(3) Alle können Gemeingüter in Besitz nehmen, solange sie damit niemandem etwas wegnehmen.

Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(4) Wenn Nehmen zum Wegnehmen zu werden droht, ist es am besten, so viel zu produzieren, dass alle Bedürfnisse befriedigt werden.

Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(5) Die zweitbeste Lösung besteht darin, nur begrenzt verfügbare Güter auf faire Weise zu verteilen.

(4+5) Wie Aufwand und Güter aufteilen?

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(4+5) Wie Aufwand und Güter aufteilen?

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(4+5) Wie Aufwand und Güter aufteilen?

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(4+5) Wie Aufwand und Güter aufteilen?

(4+5) Wie Aufwand und Güter aufteilen?

Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(6) Für die Zusammenarbeit können sowohl gemeinsame Interessen wie auch räumliche Nähe entscheidend sein. Unterschiedliche Zusammenschlüsse werden je nach Bedarf ineinander verschachtelt und miteinander verzahnt sein.

(6) Lokale Kooperation

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(6) Kooperation zwischen Projekten

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Prinzipien einer solchen Gesellschaft?

(7) Peer-Produktion vollzieht sich zwischen Menschen, die auf gleichberechtigter Basis (als „Peers“) zusammenarbeiten.

Was sind die Unterschiede?

Was sind die Unterschiede?

Materialien